QuickTipps zur Gartenfotografie
Ganz nah dran
Wer die kleinen Dinge ganz groß ablichten möchten kommt früher oder später um ein (teures) Makroobjektiv nicht herum. Eine günstige Alternative für den Einstieg in die Makrofotografie bieten sogenannte “Zwischenringe”. Dies sind Verlängerungsstücke, die zwischen Kamera und Objektiv montiert werden um einen größeren Abbildungsmaßstab im Nahbereich zu erzielen.
Wichtig: beim Kauf auf sogenannte »Automatik«Ringe achten, da nur diese Kamerafunktionen wie Autofokus oder Blendenwahl unterstützen!
Übersicht ZwischenringeFarbkontraste suchen
Sie sind im Foto oftmals das Salz in der Suppe: Farben. Doch nicht alle harmonieren miteinander. Wer auf Nummer sicher gehen will, kombiniert besser Farben, die einen hohen “Komplimentärkontrast” bilden. Das sind zum Beispiel rot und grün, blau und orange bzw. violett und gelb. Werden diese Farben im Bild kombiniert (roter Mohn in grüner Wiese), ist der Bilckfang garantiert. Und wenn farblich so gar nichts wirklich passen will, einfach mal mit Schwarz-Weiß versuchen.
“Reduce to the max”!
Weniger ist mehr, nicht immer muss der Betrachter gleich die ganze Umgebung sehen. Darum bei der Motivauswahl besser selektiv vorgehen und Details einer Szene fotografieren (z.B. einzelne Blüte statt ganzen Baum oder Busch). Unser Auge liebt einen klar strukturierten Bildaufbau, ohne Wirr-Warr und “too much information”…
Kritische Wellenlänge
Auch wenn Rot eine ganz besondere (Signal)Farbe für uns ist, auf Fotos sorgt Rot – besonders wenn es großflächig vorkommt – meist für überstrahlte, kontrastarme Flächen. Ursache hierfür ist der Rotkanal des Bildsensors, der (salopp gesagt) oft überempfindlich reagiert und schnell “überquillt”. Daher bei “viel Rot” im Bild einfach etwas unterbelichten und das Foto nachträglich in der Bildbearbeitung aufhellen.
Mit Fülllicht arbeiten
Wo Licht ist, ist auch Schatten – das gilt besonders bei (strahlendem) Sonnenschein. Um dann unschöne “dunkle Flecken” auf dem Motiv zu vermeiden, dieses einfach mit einem Blatt Papier / einer Styroporplatte oder sonstiger weißer Fläche (idealerweise mind. doppelt so groß wie das zu fotografierende Objekt selbst) im 180°-Winkel zur Sonne (leicht von unten) aufhellen.
Profi-Faltreflektor hierSpiel der Elemente
Es muss nicht immer Sonnenschein sein. Gerade nach einem Regenschauer bietet sich die Gelegenheit tolle Motive mit Wassertropfen auf (Blüten)Blättern abzulichten. Und wer auf den nächsten Regen nicht warten möchte, bedient sich einfach einer Sprühflasche (Zerstäuber) und macht sich die Regentropfen selbst. Tipp: Weniger ist mehr, und nicht vergessen auch das Umfeld etwas zu besprühen damit es realistisch wirkt…
Motiv optisch freistellen
Ordnung ist das halbe Leben – das gilt natürlich auch für die Bildgestaltung: “Unordnung” im Bildhintergrund lenkt den Bilck des Betrachters vom eigentlichen Motiv ab. Der Trick: Möglichst mit offener Blende fotografieren (kleinste F-Zahl im A/Av bzw. M-Modus einstellen), um Motiv und Hintergrund optisch durch Unschärfe zu trennen. Je mehr Abstand dann noch zwischen Motiv und Hintergrund herrscht, umso besser.
Summ, summ…
“Ausdauer ist das Fundament aller Tugenden” – und so zahlt es sich besonders bei Gartenfotos aus abzuwarten, um (Insekten)Leben mit aufs Bild zu bannen. Biene, Hummel, Schmetterling werten unser Motiv stets auf. Ein Teleobjektiv hilft auf Distanz zu bleiben, eine kurze Verschlusszeit (mind. 1/500 sek) und Serienbildmodus erhöhen die Ausbeute an brauchbaren Aufnahmen.
Richtung Sonne blicken
Besonders morgens und abends, wenn die Sonne tief steht, lassen sich Blüten und Blätter im Gegenlicht regelrecht zum Glühen bringen. Daher öfter einfach mal Richtung Sonne fotografieren! Zwei Dinge hierbei nur beachten:
1. Die Sonne selbst sollte nicht im Bild zu sehen sein.
2. Immer mit Streulichtblende (das schwarze “Plastikding”, was vorne aufs Objektiv geschraubt wird) fotografieren um Reflexionen, die sonst im Objektiv entstehen, zu vermeiden.
Durchzählen bitte!
Männer sollten es wissen: Blumen schenkt man der Angebeteten immer in ungerader Anzahl. So lassen diese sich nicht nur besser (in einer Vase) arrangieren, auch unser Auge empfindet eine ungerade Anzahl von Objekten als “harmonischer”. Und dies gilt natürlich auch für die Motive auf unseren Fotos.
Merke also: möglichst 3 / 5 / 7 (…) Blumen, Blüten, Bäume in einem Bild “komponieren”.
AF-Messfeldautomatik abschalten
Damit auch genau die auserkorene Blume / Blüte etc. im Bild scharf wird, besser nicht der Kamera die Wahl des Autofokusfeldes überlassen, sondern manuell ein AF-Messfeld wählen, das genau auf dem Motiv liegt. Auch immer daran denken: jedes Objektiv besitzt eine sogenannte “Naheinstellgrenze” (entsprechende Meter-/Fußangabe meist aufgedruckt). Wird die nämlich unterschritten, kann nicht mehr scharfgestellt werden…
Tiefer Kamerastandpunkt
Raus aus der “Komfortzone” – wer Blumen nur bequem von oben herab fotografiert, hat bereits verloren. Wesentlich eindrucksvollere Bilder entstehen, fotografiert man aus der Hocke oder gar vom Boden aus. “Froschperspektive” heißt hier das Erfolgsgeheimnis. Blumen und Blüten, die tatsächlich auf Augenhöhe abgelichtet werden, wirken imposanter und eindrucksvoller.
Tiefe ins Bild bringen
Es ist eine alte Fotografenweisheit: “Vordergrund macht Bild gesund”. Mit Objekten im Vordergrund (optimalerweise unscharf) erzeugen wir im Foto nicht nur eine Dreidimensionalität, sondern machen es für den Betrachter auch spannender. Tipp: Besonders schöne Unschärfen im Vordergrund erzeugt man ganz einfach im Telebereich – also öfter mal heranzoomen…
Kurz belichten
Der Wind, der Wind, das himmlische Kind – kann einem so manches Foto von (zarten) Blüten etc. versauen, sprich verwackeln. Daher besser eine kurze Verschlusszeit (z.B. 1/250 Sekunde) wählen (im S bzw. Tv oder M-Modus) um eventuelle Bewegungsunschärfe im Bild zu vermeiden.
ISO-Automatik aktivieren
Damit sich die Kamera den draußen oftmals plötzlich wechselnden Lichtverhältnissen (z.B.: Sonne-Wolke-Sonne) anpassen kann, empfiehlt es sich den ISO-Wert (der bestimmt nämlich die Lichtempfindlichkeit des Sensors) auf “Automatik” zu stellen. So ist man bei der korrekten Belichtung des Bildes eine Sorge los…